03.11.2012 Der Löschverband unter Feuer

Eine seltene Gelegenheit bot sich am vergangenen Samstag, den Atemschutzgerätetrgern des Löschverbandes. Der Rheingau-Taunus-Kreis hatte wieder den Dräger Brandsimulationscontainer in Bad Schwalbach.

Der mit Gas befeuerte Container hat zwei Übungsräume in denen eine Wohnsituation nachgestellt ist. Eine Küche sowie ein Wohn/Schlafzimmer aus Stahl werden mit einer Gasanlage befeuert. Die vorrückenden Trups der Feuerwehr sollen hier die richtige Strahlrohrtechnik für den Innenangriff erlernen und ein Gefühl für den Umgang mit echtem Feuer in einem Raum bekommen.

Eingestiegen wird über das Dach. Jetzt kommt eine schmale Treppe an deren Ende die erste Tür waretet. Vorsichtig geht der Trupp in die „Wohnung“ vor und sucht den Brandherd.
Das erste Feuer gilt es im Wohnbereich zu bekämpfen.  Auf Knieen wird vorgegangen um die Feuerwalzen, die sich über die Decke ausbreiten, unter Kontrolle zu bringen. Das ist hier wahrlich nicht einfach denn Gas, dass kontinuierlich wieder entzündet wird, läßt sich so einfach nicht löschen. Erst wenn der Trainer sieht, dass die Angriffstechnik korrekt ist und der Umgang mit dem Strahlrohr sitzt, wird die Gaszufuhr unterbunden und das Feuer geht aus. Modernste Technik steckt hinter dem Ganzen. Per Touchscreen und Fernsteuerung wird der Container gesteuert.

Die Temperaturen klettern hier drinnen schnell auf über 400° C an. Das Wasser verdampft und vernebelt die Sicht so sehr, dass den Kameraden die Masken anlaufen und somit Null Sicht herrscht. IMG_7095.JPGBlind tasten Sie sich auf allen Vieren dem Schein des Feuers entgegen. Jeder Sprühstrahl bringt mehr Wasser zum Verdampfen. Hier kommt es besonders darauf an, den Sprühstrahl möglichst weit gefächert zu halten, damit das Feuer nicht um den Strahl herum kann und so die Kameraden verletzen könnte. Die richtige Strahlrohrtechnik anzuwenden und die Resultate selbst zu erfahren, ist hier das Lernziel.

Um diesen extremen Bedingungen Stand halten zu können, ist bei der Feuerwehr Niedernhausen modernste Ausrüstung am Start. Angefangen von der persönlichen IMG_7070.JPGSchutzkleidung aus atmungsaktivem, hitzebeständigem Goretex Materialien, über die modernen Isoliergeräte (umluftunabhängigen Atemschutzgeräte), bis hin zu Sicherheitsschuhwerk, Sicherheitshelmen und Handschuhen, können die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oberseelbach-Lenzhahn mit den höchsten Sicherheits Standards rechnen.

Natürlich sollen die Kameraden auch stets darauf achten, genügend Umsicht in dieser unwirklichen und höllenähnlichen Situation walten zu lassen.  So wird, kaum dass die Kameraden dabei sind im Wohnbereich zu löschen, der Rückweg abgeschnitten. IMG_7078.JPGDie Treppe brennt lichterloh und nicht nur dass, auch das lebensrettende Wasser, welches im Schlauch über die Treppe herangeführt wird, steht unter Feuer. Wenn die Kameraden da nicht aufpassen und schnell reagieren, dann ist Ruck Zuck der Schlauch dahin, der Rückweg undurchdringlich, kein Wasser mehr da und das kann im Ernstfall dann natürlich sehr böse ausgehen.
Natürlich ist nichts vorher abgesprochen und so müssen die Kameraden im Container entsprechend selbständig und flexibel agieren. Das Lernziel dieser Übung heißt, Rückwegsicherung immer beachten und stets zusammen bleiben als Trupp.

Die persönliche Sicherheit wird bei der Feuerwehr immer ganz groß geschrieben. Zu keiner Zeit waren die Kameraden von den erfahrenen Trainern unbeaufsichtigt. Jederzeit hätte der Container „kalt“ gemacht und belüftet werden können und es gab etliche Notausgänge sowie auch Notknöpfe, die die Kameraden im Notfall hätten betätigen können, um sofort alles Feuer zu löschen. Zusätzlich besuchte jeder Teilnehmer eine theoretische Unterweisung in der ihnen die wichtigsten Verhaltensregeln und Sicherheitsbelange erklärte wurden.

Erfolgreich absolvierten alle Teilnehmer des Löschverbandes den Brandsimulationscontainer. Es hat allen sehr viel Spaß gemacht, auch mal unter „echt“ Bedingungen bis an die Grenze der körperlichen Leistungsfähigkeit zu gehen denn, anstrengend war das Ganze natürlich auch noch, wie man unschwer erkennen kann.

IMG_7109.JPGIMG_7110.JPGIMG_7132.JPGIMG_7133.JPG

Einen Video haben wir auch gedreht, diesmal ohne Drone. KLICK MICH!

Einige Bilder sind hier: KLICK MICH!

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