Helden gesucht !

Brandweiher-Reinigung OT (Small)Mit vielen guten und bunten Kampagnen versuchen die Landes Feuerwehrverbände die Freiwilligen Feuerwehren bei der Mitgliedergewinnung zu unterstützen.

Nachwuchs ist für die Feuerwehr ein essentielles Thema geworden. Wer löscht morgen die Brände, wer hilft bei Sturmschäden, Unfällen etc. wer rettet Menschen in Not wenn nicht die Feuerwehr? Doch wer ist die Feuerwehr? Wer kommt wenn die Sirene heult? Wer sind die mutigen Männer und Frauen in den roten Autos?
Wir sind es, Leute wie Du und ich. Wir haben alle einen normalen Beruf, wir haben alle Familie und wir haben alle GAR KEIN ZEIT. Trotzdem sind wir freiwillig dabei.
Und ! Wir werden leider mit der Zeit immer weniger!

Klar, die Feuerwehr ist nicht so interessante wie Kino, Fitnessstudio, Facebook, Playstation oder die vielen TV Sendungen heute, keine Frage. Aber Früher, als in unseren Dörfern noch vorwiegend Landwirtschaft betrieben wurde und die Bauern auf dem Feld die Sache selbst in die Hand genommen haben, da hatte die Feuerwehr einen ganz anderen Stellenwert in der Bevölkerung. Ein Brand hatte immer sehr schlimme Folgen da die Löschtechnik und Wasserversorgung lange nicht so gut waren wie heute. Ein Brand konnte das ganze Dorf vernichten. Doch ist das Feuer heute weniger gefährlich geworden? Trotz Rauchmelder sterben immer noch tausende Menschen in Deutschland an Bränden und deren Folgen. Umweltkatastrophen nehmen zu, auch hier hilft die Feuerwehr Leben zu retten, Hab- und Gut zu schützen.

Damals wie heute sind die Aufgaben der Feuerwehr gleich wichtig, wenn es um den Brandschutz und allgemeine Hilfe geht.  Damals wie heute gibt es auf dem Land keine Berufsfeuerwehr sondern zu 100% reine „Bürger“ -> Freiwillige Feuerwehren. Diese Aufgabe ist allein unsere, hier im Ort, hier bei jedem Mann, bei jeder Frau !  Wir alle sind dafür verantwortlich sicher zu stellen, dass es eine Freiwillige Feuerwehr gibt die einsatzfähig ist. Es ist unser aller Job dafür zu sorgen! Jeder im Alter zwischen 18 und 60 Jahren trägt durch seinen Wohnsitz mit die Verantwortung dafür, ob es hier eine Freiwillige Feuerwehr gibt oder nicht.

Vorbei sind die Zeiten als der Bauer tagein, tagaus im Dorf präsent war. Vorbei die Zeit, als sich das Dorfleben noch täglich auf der Strasse vor dem Haus abspielte. Vorbei die Zeit als die Müllers den Schulzes beim Hausbau geholfen haben. Vorbei die Zeit als man noch jeden kannte und gegenseitig auf die Kinder aufpasste.
Selbstverständlich waren alle Männer früher Mitglieder der Freiwilligen Feuerwwehr. Das gehörte zum guten Ansehn einfach dazu. Vorbei die Zeit…..

Der Unterschied:
Heute arbeiten die meisten Menschen weit weg von zu Hause, sind viele Stunden mehr jeden Tag für die Arbeit unterwegs und kommen dann müde und gestresst zur Familie nach Hause um sich zu erholen und die Freizeit zu genießen. Viele Familien sind den ganzen Tag über zerstreut und sammeln sich Abends erst wieder, um dann endlich „gemeinsam“ zu sein. Ein wenig Sport noch, aber dann ist der Tag schon wieder vorbei. Man lehnt sich zurück und genießt den verdienten Feierabend im Kreise seiner Familie und oder Freunde.
Jetzt noch Feuerwehr ??? Sicherlich viel verlangt, aber ist das wirklich so unmöglich?

Die Jugend hat gänzlich andere Interessenfelder gefunden. Neben Schule, Sport etc. bestimmen Facebook & Co. heute bereits das Leben unserer jüngsten. Nicht mehr wegzudenken ist der ständige „Connect“ ins Internet. Jetzt noch Feuerwehr??? 

Mit welchen Argumenten soll man jungen Menschen noch überzeugen, dass das Mitwirken in einer kleinen lokalen Gruppe Freiwilliger wichtiger und sinnvoller ist, als das nächste „Like“ unter dem eigenen Selfie? 

Ja, die Feuerwehr verlangt heute mehr den je von seinen aktiven Mitgliedern. Da müssen Lehrgänge besucht werden um das Handwerkszeug zu erlernen und den Versicherungen gerecht zu werden. 40 Stunden Übungsdienst im Jahr um im richtigen Moment, am richtigen Ort, dass Richtige tun zu können. Da sind Vereinsaktivitäten, die zur finanziellen Unterstützung der Einsatzabteilung organisiert und durchgeführt werden müssen. Und zu guter Letzt, gibt es auch noch hier und da einen Einsatz/Fehleinsatz, manchmal sogar mitten in der Nacht und immer genau dann, wenn es einem am allerwenigsten in den Kram passt.

Und?

Die Frage:
Wer soll es denn machen? Wer soll Dich retten? Wer soll Dein Haus, Deine Wohnung, Deinen Nachbarn, Dein Leben und das Deiner Familie vor der totalen Zerstörung bewahren? Wer denn? Wer denn sonst, wenn nicht Du selbst hilfst, uns zu helfen!

Aus diesem Grund möchten wir auf unserer Webseite nun die verschiedenen Kampagnen der Landesverbände und Institutionen vorstellen und hoffen damit, auch für uns neue Interessenten gewinnen zu können.

In Bayern wurde 2011 die Kampagne „Stell Dir vor…“ aufgelegt. Viele Plakate, Flyer und Aufkleber wurden Landesweit in den Umlauf gebracht um die Bevölkerung für die Notwendige Unterstützung zu sensibilisieren.

Auch ein Video signalisiert, hier werden Helfer gebraucht.

In zahlreichen Gesprächen der letzten Jahre haben wir wahrgenommen, dass die Kinder und Jugendlichen heute sehr häufig schon in anderen, vielfälltigen Aktivitäten eingespannt sind und der Zugang zur Feuerwehr durch diverse Sportliche Betätigungen verwehrt bleibt. Termin- und Leistungsdruck erlauben es dann oft nicht mehr, sich noch zusätzlich in der Feuerwehr einzubringen.

Der Freistaat Sachsen richtet deshalb seine Kampagne bewusst an die Elter und versucht bereits ganz früh die Notwendigkeit der Unterstützung der Feuerwehr deutlich zu machen, damit auch die Feuerwehr eine Chance bekommt, im Freizeit Programm der jungen Helden einen Platz zu bekommen.
Dieses Video ist wirklich gelungen und sollte weiter verbreitet werden.

In Bayern legte dieses Jahr der Verband nach und erschuf eine Kampagne speziell für die Jugendfeuerwehr. Unter dem Motto „Ich bin dabei, wo bleibst Du“ wird versucht Kinder und Jugendliche für die Aufgaben der Feuerwehr zu begeistern und somit den Nachwuchs zu sichern.

All diese Bemühungen tragen Früchte und sind lobenswert. Die Vernetzung über Facebook, Twitter & Co macht dennoch deutlich, es gibt große Wissenslücken in der Bevölkerung im Bezug auf die Freiwillige Feuerwehr.  Jahrzehnte lang war die Freiwillige Feuerwehr ein Verein und wurde von der Bevölkerung kaum beachtet. Der demografische Wandelt zwingt nun alle dazu aktiv zu werden und die Freiwillige Feuerwehr, als eine aktive und ehrenamtliche Gemeinschaft, zur Hilfe und Unterstützung der Bevölkerung in Notsituationen, stärker in den Fokus zu rücken.

Wie es ohne weitere Freiwillige ausgehen kann, wenn diese zahlreichen ambitionierten „Hilferufe“ ungehört verhallen, zeigt dieses hervorragende Kampagnenvideo unserer Kameraden aus Kelkheim sehr anschaulich und …plastisch!

Wer nun Interesse hat sich dem Thema näher zu widmen oder sich einfach nur über Möglichkeiten der Unterstützung erkundigen möchte, kann gerne über nachfolgende Personen Kontakt aufnehmen.

Zentral per eMail an: Info@loeschverband-il.de

Wehrführung:

Jugendwart:

Immer daran denken, stell Dir vor Du drückst und alle drücken sich.
Es gibt keine Ausreden ! MITMACHEN

Wir danken für die guten Ideen, Videos und Materialien
– Freiwillige Feuerwehr Kelkheim http://www.sei-dabei.info/
– Landes Feuerwehrverband Bayern http://www.lfv-bayern.de/cms/fwaktionswoche/2011/
– Freistaat Sachsen http://www.feuerwehr.sachsen.de/7611.htm

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