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Derzeit kursiert im Netz ein Video von Gary Turk, in dem er die Menschen ermahnt, dass Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und zu genießen, nicht die Smartphones und Social Netzwerke Oberhand gewinnen zu lassen. Mir hat das Video sehr gut gefallen und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um auch hier darauf Aufmerksam zu machen. (leider nur in englisch, aber die Bilder sind auch so eindeutig)

Seit Jahren wird uns mehr und mehr bewusst, dass der soziale mediale Wandel in unserer Gesellschaft das Ehrenamt im Allgemeinen und auch die ehrenamtliche Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr beeinflusst hat – nicht zum Positiven. Das eigene Wohlbefinden steht im Vordergrund, die eigene kleine Scholle und jeder denkt zuallererst an sich selbst.

Wie oft neigt sich der Kopf heute schon auf das kleine Display ihres Smartphones liebe Leser? Seien sie ehrlich.  Es wird in naher Zukunft sicher die ersten Wirbelsäulenschäden als Gesellschaftskrankheit geben, welche hierdurch verursacht wurden. Wieviel Zeit verbringen Sie täglich mit dem Tippen von Kurznachrichten und Statusbeiträgen? Haben Sie sich noch nie gefragt, was Sie mit all der Zeit vor diesen technischen „Helfern“ angestellt haben? Wie oft nutzen Sie Facebook, WhatsApp und Co täglich, anstelle eines kurzen persönlichen Telefonates oder Besuch beim Nachbarn? Auf diese Weise vereinsamt unsere Gesellschaft. Gary hat mit seinem Video den Nagel auf den Kopf getroffen.

Dieser Trend muss uns zum Handeln animieren, er muss uns wachrütteln und aktiv werden lassen. Das ist eine große Aufgabe und Herausforderung.  Doch wir müssen uns auf die Werte besinnen, die auch noch heute tragende Säulen unserer Gesellschaft sind: Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, das Miteinander und das Füreinander. Wir müssen über unseren eigenen Tellerrand hinausschauen und unseren aktiven Beitrag leisten, dass unsere soziale und menschliche Gemeinschaft weiterhin reibungslos funktioniert – und das geht nur mit selbstlosem Engagement im realen Leben -OFFLINE-. Dieser Einsatz für das Allgemeinwohl, für den Nachbar nebenan, für den Mitbürger in unserem Dorf oder Gemeinde muss auch zukünftig eine selbstverständliche EHRENSACHE sein!

Doch wie soll das gehen in einer Zeit, in der es immer unpersönlicher wird, in der jeder nur noch seinen Kopf gesenkt auf sein Smartphone richtet und nicht mehr den (unbequemen) persönlichen Kontakt pflegt? Seine Umgebung kaum noch wahrnimmt, während man „der Welt“ sein neustes Selfie hochlädt?

Man kann viel über die Feuerwehr sagen, dass wir gerne feiern und auch mal das eine oder andere Bierchen trinken sind ja die meist verbreiteten Klisches. Aber was viele dabei nicht sehen ist, dass wir in dieser Zeit eben nicht ständig an unseren Handys hängen, sondern wir uns miteinander unterhalten, live, von Angesicht zu Angesicht ohne Social Media. Kameradschaft ist nämlich genau der Gegensatz zur heutigen digitalen Welt. Kameradschaft geschieht nicht über eMail, Facebook oder Twitter sondern vom Ich zu Dir auf direktem, persönlichen Weg.

In der Feuerwehr nehmen wir den anderen noch wahr, ohne dass wir von ihm ein Profilbild benötigen oder ständig Spiele Einladungen von ihm erhalten. Wir sind eine Gemeinschaft und teilen unsere Freude, manchmal auch Leid, miteinander, wir helfen uns gegenseitig und sind für einander da und zwar im realen Leben, offline von diesen allwissenden Medien.

Natürlich nutzen wir auch Social Media. Wir sind ja keine angestaubte Truppe von Ewiggestrigen. Es ist nicht einfach den technischen Möglichkeiten zu widerstehen. Tag ein, Tag aus muß man sich besinnen und daran arbeiten das Mass nicht zu übertreiben. Vieles ist schnell geschrieben, was nie im persönlichen Gespräch gesagt worden wäre. Manches erübrigt sich mit ein wenig Geduld. Falsch interpretierte Zeilen können leicht richtig gestellt werden, wenn man dabei das Gesicht sieht und die Mimik einem verständlich macht, wie es gemeint war. Der Spaß im richtigen Leben ist um ein Vielfaches besser als ein Smilie.

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass in unseren Dörfern auch zukünftig Frauen und Männer motiviert werden können, aktiv in unserer Feuerwehr mitzuarbeiten. Durchbrechen wir die mediale Vereinsamung unserer Gesellschaft in dem wir als gutes Beispiel dienen, mit unserer starken und lebendigen Gemeinschaft,

der Freiwilligen Feuerwehr

Mach doch einfach mit ! 

Es Grüßt
Euer Wehrführer

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