26.03.2022 Übung mit der Hundestaffel Idsteiner Land e.V., Malteser Kelkheim und der Drohneneinheit Niedernhausen

Am Samstag morgen trafen wir uns zu einer außergewöhnlichen Übung am Dorfgemeinschaftshaus in Oberseelbach.

Alarmiert wurde zur Personensuche. Eine Person, deren PKW am DGH abgestellt war, wurde seit dem Abend zuvor vermisst. 

Unterstütz wurde die Freiwillige Feuerwehr Oberseelbach Lenzhahn hierbei durch die Rettungshundestaffel Idsteiner Land e.V. die mit zwei Hunden und Begleitpersonen anrückte.

Um sofort nötige medizinische Hilfe leisten zu können, unterstützte uns ein Team des Malteser Hilfsdienstes aus Kelkheim in Personalunion von Wibke und Hans-Michael Konrad. Die beiden sind auch noch aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Oberseelbach-Lenzhahn und bringen sich bei Übungen und Betreuung der Kinderfeuerwehr ein. Ihre langjährige Expertise im Rettungsdienst, machen wir uns sehr gerne zu Nutzen und lassen uns hilfreiche Tipps im Umgang mit hilfsbedürftigen Personen geben. 

Zur weiteren Unterstützung war die Drohneneinheit Niedernhausen mit zwei Piloten und der neuen Feuerwehrdrohne angerückt. Der Quadcopter der Marke DJI Marvic2 Enterprise Advanced im Feuerwehrdesign soll Livebilder per LTE Verbindung an die Einsatzleitung übertragen.

Gemeinsam besprachen wir die Situation, regelten die Kommunikation über Funk und stellten einen FA (Uli Kneifel), der mit der Hundestaffel mitlaufen sollte. Die Drohneneinheit sollte Stellung an einer erhöhten Position einnehmen, um ein möglichst großes Gebiet absuchen zu können. 

Und dann ging es auch schon los…

Der erste Hund setzte seine Suche am verlassenen PKW an und nahm die Fährte auf. Schnurgerade ging es  den Waldweg Richtung Niedernhausen entlang.  Das TSF-W folgte und musste wenig später, als es in unwegsames Gebiet ging, in Warteposition gehen.

Einsatzleitung und Rettungswagen bezogen unterhalb der Stromtrasse Stellung, die Drohneneinheit baute ihren Startplatz am Hohlen Stein auf. Als die ersten Luftbilder verfügbar waren, wurden das TSF-W der RTW und die Einsatzleitung näher an das Rettungshundeteam verlegt. 

Nach 1,7km Suche wurde der erste Rettungshund unterhalb der Stromtrasse abgelöst durch Elsa. Elsa übernahm die Fährte auf und suchte ebenfalls äußerst zielstrebig und schnell nach der vermissten Person.

„Zum Glück verliert der Mensch im Schnitt 40.000 Geruchspartikel in der Minute. Allerdings werden diese durch Wind, Temperaturunterschiede und Sonneneinstrahlung in ihrer Verbreitung beeinflusst. Deshalb ist das Ausarbeiten der Spur für die Suchhunde Hochleistungssport“

Elsa indes immer flott an der Leine, fordert von den Begleitern doch recht gute Kondition ab. Sie ignorierte die am Wegrand stehenden Einheiten aus Feuerwehr und Rettungsdienst und navigierte zielstrebig mit ihrer Nase den Hohlen Stein empor, ohne Umwege direkt zur vermissten Person.

Diese lag zwischen Felsen oben auf dem Hohlen Stein und war durch den Aufenthalt die ganze Nacht über unterkühlt. Die Meldung „Vermisste Person gefunden“ erfolgte sodann über Funk, genau wie die Anforderung des RTW und Feuerwehr zur Bergung der unterkühlten Person.

Sie machten sich sofort auf den Weg und waren nach nur zwei Minuten an der Einsatzstelle eingetroffen. Unsere vermisste Person wurde betreut und versorgt.  Nun stellte sich die Frage, wie schaffen wir sie denn hier herunter. Mit der Trage über den schmalen und mit Brombeeren verwachsenen Trampelpfad?

Keine Chance. Die Sturzgefahr und damit das Verletzungsrisiko für alle, war hier zu groß.

Die Drohneneinheit wurde angefragt und sollte nach einem anderen Weg suchen. Die Rückmeldung war dann negativ. Die breiteren Wege nach Osten und Süden oder Westen, waren alle letztendlich durch umgefallene Bäume versperrt, was einen Transport mit der Trage zu viert somit unmöglich machte. Das hätte der Übungsleiter sich ja mal besser vorher ansehen sollen! In einer realen Situation, hätten wir nun nachalarmieren müssen um mit genügend Personal eine Tragekette bilden zu können, auf der wir dann die Person auf Trage vom Berg buchsiert hätten. Oder ein Rettungshubschrauber, der einen Korb angeleint hätte um die verletzte Person vom Berg zu fliegen.

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Wir haben uns dann dafür entschieden, die Person turboaufzuwärmen, so dass sie wieder selbständig den Berg hinunter laufen konnte.

Das Ende der Übung sowie die Einsatznachbesprechung,  fand dann am FGH in Oberseelbach statt, wo wir uns alle bei Getränken und Wurst vom Grill die nötige Stärkung holten. Jochen Haupt von Niedernhausen-Info machte noch ein paar schöne Bilder. 

Die Drohneneinheit lieferte Live-Bilder vom Hohlen Stein und der Umgebung. Wie in der Videonachbearbeitung deutlich wurde, konnte die vermisste Person nach nur sechs Minuten Flugzeit auf dem Videomaterial gesichtet werden.  In der Hektik der Situation wurde dies aber nicht bemerkt und so suchte das Drohnenteam anschließend einen weiteren Bereich ab ohne fündig zu werden. Mit der Live Übertragung, benötigen wir doch noch einen Operator im Team.

Eine gelungene Übung unter reale Bedingungen bei der improvisiert werden musste, aber auch die Grenzen des Möglichen aufzeigte, so kann man den Übungstag gut beschreiben. Der Hohle Stein, ein immer beliebterer touristischer Besucher Hot-Spot, hat auch seine gefährlichen Stellen. Wir hoffen nicht, dass wir einen realen Einsatz dort abarbeiten müssen aber wenn doch,  wissen wir jetzt worauf es ankommt und was man braucht, um den Einsatz erfolgreich abwickeln zu können. Eine Hundestaffel, die Drohneneinheit und genügend Feuerwehr-Manpower!

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